J       E       N       E      S       B       I       S       T       D      U

 

Intermediäres Objekt ausgehend von einem philosophischen Grundgedanken

Studienarbeit von Jörg Kirschke, 1998
Projektseminar Prof. Karl-Eckhard Carius, Universität Vechta

Polierter Edelstahl, MDF-Korpus, Acryllack, Elektronische Lichtsteuerung, Tongenerator, Verstärker.


Ein frei hängendes Objekt, dessen Längsseiten aus polierten Edelstahlflächen bestehen. Zwischen den beiden Ellipsen befindet sich ein für die technische Installationen Platz bietender stufenförmiger Korpus. Der Schriftzug J E N E S B I S T D U ist im Stile der scriptio continua ohne Wortgliederung auf beiden der elliptischen Metallflächen angelegt. Das Herausschneiden der Buchstaben erfolgte durch Lasertechnik. Entsprechend des dynamischen Verlaufs der Klangfolge leuchten die einzelnen Buchstaben in Lesefolge der Reihe nach in unterschiedlichen Tempi auf. Die akustische Collage generierte der Student in einem Tonstudio. Sie enthält Sprachelemente, das rezitierte „Jenes bist du“, Geräuscheinheiten und Klangkomponenten von Stockhausen (langgezogener Hornton als Ausdruck der Immaterialität), Pink Floyd (Dark Side oft he Moon) und Alan Parsons. Kirschke ließ sich dabei von den Ideen John Cages inspirieren, dem Zersprengen des Sinnvollen der Sprache und der Musik.


JENES BIST DU - »tat twam asi«, bedeutet, dass diese augenfällige Welt der Erscheinungsformen, die du für dein Selbst hältst, nicht dein eigentliches Wesen ist - in Wahrheit bist du JENES, transzendentale WIRKLICHKEIT. (Upanishaden)
Schopenhauer erwähnt mehrfach das vedische tat twam asi, das die Basis jenes Transformationsprozesses bildet. Weiterhin ist tat twam asi ein zentrales inhaltliches Thema bei Hermann Hesse, wo es für Selbstfindung und intellektuelle Transzendenz steht.

 

 

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Peter Götz
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